ZEICHNUNGEN
Der Westwendische Kunstverein freut sich, den in Berlin lebenden, international renommierten und vielfach ausgezeichneten Künstler Max Neumann mit einer Auswahl an kleinformatigen Arbeiten in der Kunstkammer zeigen zu können.
Max Neumann zählt zu den Größen der deutschen figurativen Gegenwartskunst.
Mit seinen rätselhaften Figurationen in entrückten Bildszenerien und geheimnisvollen Porträts zielt er auf das Wesentliche, das unverwechselbare Sinnbild des Menschen.
Dabei entwickelt er einen Personenstil, der alle Hinweise auf Persönliches tilgt.
Neumann erzählt keine Geschehnisse, sondern zeichnet emotionale Zustände nach,
wobei dem Betrachter ein Spiegel der eigenen Träume und Ängste, Obsessionen und Phantasmen vor Augen gehalten wird.
Seit den 1980er Jahren gewinnt die Kunst von Max Neumann zunehmend an Bekanntheit. Viele Preise, etwa der Förderpreis zum Rubenspreis der Stadt Siegen (1984), der Florentiner Villa Romana-Preis (1986) oder der Grand Prix de S.A.S. le Prince Rainier III. aus Monaco (2004) ehren den Künstler. Auch zahlreiche internationale Museen verwahren Arbeiten von Max Neumann, etwa die Berliner Neue Nationalgalerie, das Museum Folkwang in Essen, die Hamburger Kunsthalle, das Museum von Caen in Frankreich oder das Museum of Modern Art im japanischen Toyama.
Jean-Marie Tasset, Kunstkritiker: »Dieser deutsche Maler, der in Berlin lebt und arbeitet, ist zweifellos einer der besten Künstler seiner Generation. (…) Das zentrale Motiv in Neumanns Werk ist die Zeit des Menschen, das Warten, die Alltäglichkeit, die Unmöglichkeit der Kommunikation, die pessimistische Entfremdung, wozu eine Geschichte schweren Leides das menschliche Bild hat zusammenschrumpfen lassen. Seine Figuren haben keine Psychologie, keine Individualität im klassischen Sinn: es sind Schatten, Gestalten, Silhouetten, Verkörperungen einer bestimmten Situation des Menschen, dem sogar sein Gesicht abhanden gekommen ist. In ein Selbstgespräch geflüchtet, kommt in Neumanns anonymen Figuren eine ungeheure plastische Kraft zum Ausdruck. (…)
Selten war ein Künstler so rigoros, so treu gegenüber dem existentiellen Raum. Neumann gibt nur das Bezeichnende, Entscheidende, Unerlässliche an. (…)«
Wir zeigen einige der Zeichnungen von Max Neumann, die den 2021 bei Suhrkamp erschienenen Gedichtband »Abschied« von Cees Nooteboom illustrieren. Der Künstler ist am Vernissage-Abend anwesend.
Max Neumann
*1949 in Saarbrücken
1969 – 1976 Studium an der Werkkunstschule in Saarbrücken, der Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe und an der Hochschule der Bildenden Künste Berlin
1978 – 1979 als DAAD-Stipendiat in Paris
1982 Charlottenburger Kunstpreis, Berlin
1983 Preisträger des BDI
1984 Förderpreis zum Rubenspreis der Stadt Siegen
1986 Villa Romana-Preis, Florenz
1987 – 1988 Gastprofessur, Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe
1998 Preis der Dr. Dietrich Schulz-Stiftung, Schloß Gottorf
2003 Iserlohner Kunstpreis
2004 Grand Prix de S.A.S. le Prince Rainier III, Monaco
Einzelausstellungen (stark gekürzte Auswahl):
2021 Galerie Schwarz, Greifswald
2020 Bernard Vidal – Nathalie Bertoux: art contemporain, Paris / Galerie AC Noffke DEPENDANCE, Lübeck
2019 LEVY Galerie, Hamburg / The Harrington Street Arts Center, Kalkutta, Indien
2018 Bruce Silverstein Gallery, New York / Galerie AC Noffke, Ratzeburg
2017 Musée des Beaux-Arts de Caen (mit Pizzi Canella) / Bernard Vidal – Nathalie Bertoux: art contemporain, Paris
2016 Galerie Insideout, Saint-Rémy-de-Provance / Galerie Boisserée, Köln
2015 Galerie Art Espace83, La Rochelle / Galerie Vidal-Saint Phalle, Paris / Galerie Schwarz, Greifswald / Galerie Insideout, Saint-Rémy-de-Provance / Bruce Silverstein Gallery, New York
2014 LEVY Galerie, Hamburg / Galerie Xenon, Bordeaux / Galerie Vidal-Saint Phalle, Paris
2013 Galerie Stefan Röpke, Köln / Galerie Clairefontaine, Luxemburg / Mimmo Scognamiglio artecontemporanea, Mailand
2012 Bruce Silverstein Gallery, New York / Galerie Vidal-Saint Phalle, Paris
2011 LEVY Galerie, Hamburg
2010 Fundación Antonio Pérez, Centro de Arte Contemporáneo, Cuenca / Museo de Obra Gráfica, San Clemente / Galerie Vidal-Saint Phalle, Paris / AUP Fine Arts Gallery, The American University of Paris / Galería Arnes y Röpke, Madrid / Galerie Stefan Röpke, Köln / Kunstverein Niebüll, Richard-Haizmann-Museum, Niebüll
2009 Villa Wessel, Iserlohn / Centre Cultural Contemporani Pelaires, Palma de Mallorca / Ronchini Arte Contemporanea, Terni / Freie Akademie der Künste in Hamburg
2008 Galerie Stefan Röpke, Köln / Galerie Vidal-Saint Phalle, Paris / Galerie 48, Saarbrücken
2007 Galerie Pascal Polar, Brüssel / Grimm Fine Art, Amsterdam /
Sala Robayera, Miengo, Spanien / Mimmo Scognamiglio artecontemporanea, Mailand / Galería Arnés y Röpke, Madrid
2006 Galerie Clairefontaine, Luxemburg / Galerie Vidal-Saint Phalle, Paris / Mimmo Scognamiglio artecontemporanea, Neapel
2005 L’espal, Le Mans / Galería Arnés y Röpke, Madrid / Sala Pelaires, Palma de Mallorca
2004 Musée d`Ixelles, Brüssel / Galerie Pascal Polar, Brüssel / Galerie Röpke, Köln
2003 »Capucelle«, Kleinheinrich, Münster / Lippische Gesellschaft für Kunst, Detmold / Villa Wessel, Iserlohn / Galerie Vidal-Saint Phalle, Paris / Galerie Schwarz, Greifswald u.v.a.m.
Sammlungen (Auswahl)
Neue Nationalgalerie Berlin / Berlinische Galerie – Museum für Moderne Kunst, Berlin / Kupferstichkabinett, Berlin / St. Annen-Museum, Lübeck / Saarlandmuseum – Moderne Galerie, Saarbrücken / Museum Folkwang Essen / Hamburger Kunsthalle / Sammlung Deutscher Bundestag, Berlin / Schleswig-Holsteinisches Landesmuseum, Schloss Gottorf / Sammlung Deutsche Bank Frankfurt / Sammlung Deutsche Bank Saarbrücken / Sammlung Deutsche Bank Luxemburg / Fondation Maeght, St. Paul de Vence, Frankreich / Museum Caen, Frankreich / Museum Oviedo, Spanien / Seibu Museum, Tokyo, Japan / Kawamura – Memorial – Museum, Chiba, Japan / Sendai Museum, Sendai, Japan / Museum Hiroshima, Japan / Museum Hakone, Japan / The Museum of Modern Art, Toyama, Japan / Palm Springs, California Art Museum / sowie zahlreiche nationale und internationale private und öffentliche Sammlungen
KUNSTkammer
Die Galerie des Westwendischen Kunstvereins
Hauptstraße 10, 29471 Gartow
Öffnungszeiten:
Freitag 16–18 Uhr
Samstag 10–13 Uhr
Sonntag 11–13 Uhr
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