WESTWENDISCHER KUNSTVEREIN E. V.
FRIEDERIKE VON STACKELBERG UND LOUIS VON ADELSHEIM:

WALKING ON WATER

EINE AUSSTELLUNG ZUR WIEDERERÖFFNUNG DES ZEHNTSPEICHERS DURCH DIE GRÄFLICH BERNSTORFF’SCHEN BETRIEBE / MIT UNTERSTÜTZUNG DES WESTWENDISCHEN KUNSTVEREINS
Vernissage: 15.04. um 12 Uhr
Im Zehntspeicher Gartow-Quarnstedt
Ausstellung: 15. bis 30. April 2023
immer Samstag und Sonntag 12.00 bis 16.00 Uhr
© Louis von Adelsheim
© Louis von Adelsheim

LOUIS VON ADELSHEIM
VIDEOARBEITEN

Louis von Adelsheim arbeitet seit Dezember 2022 gemeinsam mit dem deutschen Künstler Karl Anton Koenigs. Beide drehten bereits in Chile und Spanien, in Deutschland und in der Schweiz. Die erste Video¬arbeit zum Thema »Walking on Water« präsentiert eine faszinierende Sammlung vertikaler Aufnahmen, die aus 30, ja aus 120 Meter Höhe gefilmt und auf ein Triptychon rückprojiziert werden. Ausgesuchte Perspektiven, die den Betrachter in die suggestive Magie des Meeres und in eine fast meditative Welt der Ruhe und der Schönheit entführt.

Die zweite Installation zeigt einen acht Meter langen Esstisch in seiner ganzen Tiefe. An diesem Tisch sitzen 24 Personen, von denen nur die Unterarme und die Hände zu sehen sind. Sie trinken, sie essen, sie rauchen und genießen sie ein so kostbares wie köstliches diner maritime. »Bei genauerer Betrachtung kann diese idyllische Sinnenwelt auf grässliche Weise zerfallen: Auf dem gedeckten Tisch tanzen bewegte, zum Teil surrealistische Bilder, welche die Zerstörung des Meeres durch die brutale Nachlässigkeit des Menschen spiegeln.«

Die dritte Arbeit der beiden Künstler präsentiert eine weitere Variation der Spiegel-Installationen, die Adelsheim bereits in früheren Ausstellungen vorgestellt hat. Wir folgen seinem »Blick in die Unendlichkeit«, der nicht zuletzt dem Wasser als unserer nahen Lebensquelle in der Gegenwart gewidmet ist, aber auch unserem Lebensort in fern zurückliegenden Äonen.

Karl Anton Koenigs u. Louis v. Adelsheim © Sekretariat für Gegenwart

FRIEDERIKE VON STACKELBERG
FOTOGRAFIEN

Die Ausstellung »Walking on Water« zeigt Fotografien, die den Betrachter zum Nachdenken anregen sollen. Der Titel der Ausstellung mag auf den ersten Blick verwirrend wirken, doch er symbolisiert die menschliche Arroganz und Überheblichkeit, die uns dazu bringt, uns über die Natur zu stellen. Wir haben uns eingebildet, auf dem Wasser laufen zu können, und haben dabei die Umwelt verschmutzt und unsere Ressourcen ausgebeutet.

Die Ausstellung will ein Bewusstsein dafür schaffen, wie wichtig der Schutz unserer Umwelt ist und wie wir unseren Umgang mit der Natur ändern können. Fotos von Fischen in einem Zustand zwischen Leben und Tod verdeutlichen die Gefahr, die der Menschheit durch den Klimawandel droht. Das Wasser ist Quelle allen Lebens und doch gefährden wir es durch unsere unbedachte Handlungsweise.

Der Fisch spielt in vielen Kulturen eine wichtige Rolle, ist Symbol für Wohlstand, Fruchtbarkeit, Glück und Freiheit. Die Ausstellung zeigt Fotografien, die alle auf ihre Weise für die Beziehung zwischen Menschen und Natur stehen. Sie sind bewusst in einem analogen Prozess entstanden, der im Kontrast zur »schnellen« digitalen Fotografie steht.

Die Glasplatten, Basis der Vergrößerungen, sind wie Fenster, durch die der Betrachter einen Blick in eine andere Welt werfen kann. Eine Welt, in der Zeit stillzustehen scheint und in der der Mensch noch bewusster mit der Natur umgeht. Die Fotografien sollen dazu beitragen, die Zeit zu entschleunigen und den Betrachter in eine andere Welt zu versetzen. Sie sollen den Blick auf die Schönheit und die Fragilität der Natur lenken und gleichzeitig dazu anregen, über das eigene Handeln nachzudenken: Wir sollten uns bewusst machen, dass wir ohne Wasser nicht existieren können und dass wir eine Verantwortung haben, dieses wertvolle Gut zu schützen.

Louis von Adelsheim

wurde 1953 in Gartow geboren. In den frühen 80er- Jahren setzt sein Interesse an innovativen Formen der visuellen Darstellung ein. So entstanden, im Rahmen der Arbeit im Sekretariat für Gegenwart, eine Reihe von Kunstwerken, die sich durch einen neuartigen Einsatz der Video-Technik auszeichneten. Zu den wichtigsten gehört die 1987 in Bern gezeigte Installation Der elektronische Mensch. Die bis dahin umfangreichste Präsentation der Video-Arbeiten Adelsheims bot 2012 die Ausstellung Movimientos im Museo de Arte Contemporáneo in Santiago de Chile, die wie die 2018 am selben Ort folgende Schau Los Muros de Chile vom Círculo de Críticos de Arte als beste internationale Ausstellung des Jahres in Chile ausgezeichnet wurde. Zwischen 2005 und 2017 realisierte der Verein Adelsheim leuchtet Ausstellungen im Adelsheimer Schlosspark, die zumeist einem politischen oder gesellschaftlichen Thema (Urbanität, Ökologie, Flüchtlingskrise) gewidmet sind. 2008 erhielt die Ausstellungsreihe das Prädikat Ort im Land der Ideen von der Bundesregierung und Bundesverband der Deutschen Industrie. Der Künstler lebt und arbeitet in Bern.

Friederike von Stackelberg

arbeitete nach ihrem Studium der Fotografie in Berlin als Bildjournalistin für die Deutschen Presseagentur (dpa). Sie dokumentierte wichtige Ereignisse wie das Ende des Kalten Krieges, das Erdbeben in Armenien und den Fall der Berliner Mauer. Sie arbeitete mehrere Jahre in Japan, Taiwan und Südafrika. Ihre Arbeiten wurden in Magazinen, Zeitungen und Büchern veröffentlicht.

In Südafrika, wo von Stackelberg heute lebt, war sie viele Jahre künstlerische Beraterin für den »Alternative Printworkshop« in Johannesburg. Sie lehrte analoge fotografische Verfahren und engagiert sich außerdem als Botschafterin bei »Rhino Disharmony« für die Unterstützung von Artenschutz gefährdeter Wildtiere.

Ausstellungen Louis v. Adelsheim (Auswahl)

1984: Der elektronische Altar. Galerie Ascan Crone, Hamburg / 1989: Die Erleuchtungsmaschine. Galerie Chalet Muri, Bern / 2001: Ein Blick in die Unendlichkeit. Westwendischer Kunstverein, Gartow / 2010: In Bewegung. Adelsheim leuchtet, Adelsheim / 2010: Semana Suiza. Museo de Arte Contemporáneo (MAC), Santiago de Chile / 2012: Movimentos. Museo de Arte Contemporáneo (MAC), Santiago de Chile / 2014: Illumination auf Gleisen. Mosbacher Sommer, Mosbach / 2015: My Landscape is your Landscape. Herbert Gerisch-Stiftung, Neumünster / 2018: Los muros de Chile. Museo de Arte Contemporáneo (MAC), Santiago de Chile / 2022: Nacht egal ich hör Lich zapfen. Kakversum, Lich / 2022: Zwischen den Zeiten. Adelsheim leuchtet, Adelsheim.

Ausstellungen Friedericke von Stackelberg:

2013: African Crossings. Youngblood Gallery, Kapstadt; African Crossings. Kunstkammer Gartow /

2014: Flo Peters Gallery, Hamburg (mit Jürgen Schadeberg) / 2014: Silvertone Gallery, Johannesburg /

2016: Neue Galerie, Berlin / 2017: Rhino Disharmony, Kapstadt (Gemeinschaftsausstellung) / 2018: Gallery F (Gavin Furlonger), Kapstadt (Gemeinschaftsausstellung) / 2019: I love Melville. Studio Gesso & Alternative Print Workshop Analog-Fotografie / 2019: Intoto Gallery Johannesburg (Gemeinschaftsausstellung analoge Schwarz-Weiss-Fotografie) / 2020: The Turbine Art Fair Johannesburg / 2021: The Proof Project Johannesburg (Gemeinschaftsausstellung)

 

ZEHNTSPEICHER

Im ehemaligen Kornspeicher des Gräflichen Gutes Quarnstedt.

Quarnstedt direkt an der B493, 29471 Gartow

 

Öffnungszeiten:

Samstag 12–16 Uhr

Sonntag 12–16 Uhr

Gefördert durch: