VATERLAND
Freitag 16 – 18 Uhr / Samstag 10 – 13 Uhr / Sonntag 11 – 13 Uhr.
Sonderöffnungszeiten am Pfingstwochenende: Samstag, 18.Mai, 10–15 Uhr / Sonntag, 19.Mai, 11–15 Uhr
Katrin Jakobsen versteht sich als Vertreterin einer „art engagé“.
Diese Einstellung prägt ihr künstlerisches Schaffen. Sie zitiert auf ihrer website Herbert Marcuse: „Kunst kann nicht die Welt verändern, aber sie kann dazu beitragen, das Bewusstsein zu verändern“.
Die Ausstellung im Westwendischen Kunstverein präsentiert Werke aus dem Projekt „Vaterland“ mit Fotografien und Plakaten aus den Serien „Auf der Suche nach der verlorenen Erinnerung“ und „Parallele Realität“.
Katrin Jakobsen setzt sich hier auf eine sehr persönliche Weise mit der Geschichte ihrer Familie und insbesondere mit den Verwicklungen ihres Vaters in der Zeit des Nationalsozialismus auseinander. Wie Viele ihrer Generation erlebt Katrin Jakobsen in der Beziehung zu ihrem Vater zu dessen Lebzeiten eine fortgesetzte Entfremdung.
„Mein Vater hatte nie über die Vergangenheit reden wollen. Ich habe wohl auch nicht gefragt. Unsere Beziehung ist sowieso eher wortlos und schwierig gewesen.“
Katrin Jakobsen
Mit dem Fund eines Tagebuches im Nachlass ihres Vaters beginnt eine Spurensuche.
„Es ist das Kriegstagebuch eines gerade mal achtzehnjährigen Unbekannten, der am 8. Mai 1945 begreift dass er nie zu den Guten gehört hatte sondern zu den Bösen“
Katrin Jakobsen
Die künstlerische Auseinandersetzung mittels Schwarz-Weiß-Fotografien wie auch der Plakatserie „Gefälschte Propaganda“ unter Verwendung von Jugendfotos ihres Vaters ermöglicht ihr eine Annäherung, die zu Lebzeiten ihres Vaters nicht möglich war.
„Katrin Jakobsen reist durch Osteuropa die Wege ihres Vaters nach, sie erkundet die Orte der vergangenen Verlorenheit Oder der verlorenen Vergangenheit. Sie verortet die gegangenen Schritte, die Stationen, die zurückgelegten Wegstrecken. Und je länger sie geht, desto näher kommt sie dem gesuchten Vater, der sich nicht lieben ließ, weil er seine Wege nicht preisgab, die Wege damals, soweit von sich weg und von dem, was zu lieben wäre. Verstrickung und Schuld behinderten doch immer schon Annäherung und evozierten Abwehr und Abkehr, wozu Zugänge nottäten“.
Norbert Hilbig
* 1958 – geboren in Hamburg
1978-79 – Assistentin/Theaterfotografin in Berlin
1978-81 – Studium der Fotografie am Lette-Verein, Berlin
1981-82 – Studium der Fotografie am Lette-Verein, Berlin
1983 – freiberufliche Fotografin für Kvällsposten, Malmö/Schweden
1985 – freiberufliche Fotografin für Scandinavian Media
1990-07 – carte blanche“ (Reportagebilder) für Aftonbladet, Schweden
1995-07 – Veröffentlichung von 12 Büchern in Schweden
2023 „Vaterland“ HKV Hanau
2022 „glitch“, La Moulinette, Paris
2022 „Auf der Suche nach dem… , Menschwerk, Aschaffenburg, Deutschland
2021 „À la recherche de la mémoire perdue“, ITiphoto, Bordeaux
2019 „Jedermann“, La Moulinette, Paris
2019 „glitch“, 16. Muller, Paris
2018 „Auf der Suche nach der verlorenen Erinnerung“, La Moulinette, Paris
2017 „Göttliches Schicksal“, La Moulinette, Paris
2017 „Vaterland“, Galerie Stammelbachspeicher, Hildesheim, Deutschland
2016 „Vaterland“, ISBA, Besançon
2016 „Vaterland“, Alte Synagoge, Rodgau
2016 „Alles wird gut“, Stammelbachspeicher, Hildesheim
2016 „Göttliches Schicksal“, (Gruppenausstellung) Cercle Suedois, Paris
2015 „Vaterland“, La Moulinette, Paris
2014 „Göttliches Schicksal“, Antenne Blangy, Blangy le Chateau
2011 „Notre petit secret…“ Fait & Cause,“ Paris
2010 „Jeder“, Red Bull Space, Antwerpen
2010 „Alles wird gut“. ZKM, Karlsruhe
2009 „Alles wird gut‘. Sammlung Falckenberg, Phoenix Art Center, Hamburg
KUNSTKAMMER
Die Galerie des Westwendischen Kunstvereins
Hauptstraße 10, 29471 Gartow
Öffnungszeiten:
Freitag 16–18 Uhr
Samstag 10–13 Uhr
Sonntag 11–13 Uhr
Sonderöffnungszeiten am Pfingstwochenende:
Samstag, 18. Mai, 10–15 Uhr
Sonntag, 19. Mai, 11–15
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