WESTWENDISCHER KUNSTVEREIN E. V.
Susanne Theumer, In der Stadt
Susanne Theumer, Seiten aus Marlen Haushofer „Die Wand“
Susanne Theumer, Pensionäre
Susanne Theumer:

Grafik

Vernissage: 05. April 20 Uhr
KUNSTkammer
Es spricht: André Schinkel
Ausstellung: 05. April bis 12. Mai 2019
Die Rede zur Ausstellungseröffnung gibt es hier.

Susanne Theumer gehört zu den herausragenden Radierer*innen, Zeichner*innen und Buchillustrator*innen der jüngeren Generation. Ihre Arbeiten sind in allen wichtigen Sammlungen und Bibliotheken vertreten: in Marbach, Weimar, Wolfenbüttel, Leipzig, Berlin, Frankfurt u.v.m. – in zahlreichen Privatsammlungen ebenso, wie in Ausstellungen der Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, wo sie zeitweise als Kreativlehrerin mit Jugendlichen gearbeitet hat. Ihre Arbeiten wurden in zahlreichen Einzel- und Gemeinschaftsausstellungen gezeigt und mit vielen anerkannten Preisen ausgezeichnet (siehe Vita).

Viele ihrer Sujets und – vor allem – Arbeiten zur Literatur kreisen um die Orte des Unrechts, den Katastrophen des 20. Jahrhunderts. Sie arbeitet mit und zu den Texten von Autoren wie Canetti, Kertész, Nádas, Coetzee, Haushofer, Bobrowski, den Lyrikern Wulf Kirsten oder Günter Kunert.

In der Kunstkammer des WWK zeigen wir Original-Radierungen und Zeichnungen – und die Bücher/- Buch objekte, in denen sie kongenial den Text illustrieren. Bücher, in bibliophilen Kleinstauflagen, wie auch Arbeiten für einen großen Leserkreis, wie z.B. die Büchergilde Gutenberg. Einer der Schwerpunkte liegt auf den Kaltnadelradierungen Theumers zu Marlen Haushofers Buch »Die Wand«. Dazu Wolfgang Grätz von der Bücher gilde: »Im Werk von Susanne Theumer stechen der Wille zur Wahrhaftigkeit und Ehrlichkeit hervor. Sie arbeitet überwiegend in der Technik der Kaltnadel radierung. Jede Ritzung ist unkorrigierbar, und genau das schätzt sie an dieser Technik: Hier kann man nichts vormachen, nichts abkupfern, nichts ver tuschen.

In dieser Technik zu arbeiten bedarf großer zeichnerischer Fähigkeit und ebensolcher Selbstgewissheit des eigenen Stils.«

 

Susanne Theumer über ihren Arbeitsansatz: »Für meine künstlerische Arbeit ist es mir wichtig, durch die Vertiefung und intensive Beschäftigung mit Geschichte und Literatur vergangener Zeit wie auch Gegenwart, aktuelle Bezüge zu Geschehnissen unserer heutigen Welt und Zeit herzustellen. Die systematische Technisierung, Rationalisierung und der Drang des Neuen und immer Neuesten, den der Prozeß der Moderne im Zeitalter der 3. industriellen Revolution produziert, erscheint mir als Verächter der Vergangenheit. Aber gerade die in der Vergangenheit gewonnenen Erkenntnisse, die Ereignisse und auch persönlichen Erfahrungen sind es doch, die dazu beitragen, die Welt mit den eigenen Augen und dem jeweiligen Hintergrund der aktuellen Geschehnisse zu sehen. Mir kommt es darauf an, bestimmte Geschehnisse der Weltgeschichte, aber auch Grundideen und Philosophien (…), grafisch für mich und meine Zeit umzusetzen, und damit wieder einen geringen neuen Teil hinzuzufügen, den großen Gedanken und Ideen von damals zu huldigen, ihre Aktualität zu beweisen und zu veranschaulichen und damit die Kunst um ein Weniges reicher zu machen.«

 

www.susanne-theumer.de

https://de.wikipedia.org/wiki/Susanne_Theumer

1975 in Halle /Saale

1990–1993 Studium an der Hochschule für Kunst und Design Burg Giebichenstein Halle/Saale

1993–2002 Studium im Fachbereich Freie Graphik bei Prof. Frank Ruddigkeit und Prof. Thomas Rug an der Hochschule für Kunst und Design Burg Giebichenstein

2002–2004 Meisterschülerin ebenda

seit 2004 freischaffend tätig in Höhnstedt und Halle

1996 Erasmus-Stipendium, Studienaufenthalt an der Universidad Politecnica Faculdad Bellas Artes in Valencia/Spanien

2. Preis für den Entwurf zur Gestaltung des Eingangsbereiches des Landesmuseums für Vorgeschichte Halle/Saale

3. Preis des Kunstwettbewerbs »Arbeitswelten« der Firma Behr& Heil, Leipzig

2002 Stipendium der Wilhelm- und Lotte-Neufeld-Stiftung Graduiertenstipendium der HKD Burg Giebichenstein

2003 Otto-Ditscher-Kunstpreis für Illustration, Neuhofen Hans-Meid-Förderpreis für Illustration, Hamburg Stipendium, Arbeitsaufenthalt Künstlerhaus Schloß Wiepersdorf

2004 1. Preis der Stiftung Christliche Kunst Wittenberg

2006 A. Paul Weber-Förderpreis für Kritische Kunst

2007 Von Taube-Preis für Buchkunst, 2. Preis, Chemnitz

2008 Arbeitsstipendium des Landes Sachsen-Anhalt

2013 Arbeitsstipendium des Landes Sachsen-Anhalt

2014 Preis der Leipziger Grafikbörse, Förderpreis

2016 ZEBRA 6 (Arbeitsaufenthalt, Druckgrafiksymposium in Zwickau)

2017 Preis des Kunstvereins Coburg, 2. Preis

2018 1. Preis für die beste Grafikerinder Deutschen Ex Libris Gesellschaft

KUNSTKAMMER
Die Galerie des Westwendischen Kunstvereins
Hauptstraße 10, 29471 Gartow
Öffnungszeiten:
Freitag 16–18 Uhr /
Samstag 10–13 Uhr /
Sonntag 11–13 Uhr

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