Schlundschuppen und Honiglippen
geöffnet freitags 16–18h, samstags 10–13h, sonntags 11–13h
Groß ist die Bandbreite an Techniken und Gattungen, rätselhaft anspielungsreich ist das Bildrepertoire und farbgewaltig überbordend sind die Bildwelten von Birgit Brandis. Ihre handwerklich exakt ausgeführten Arbeiten beschäftigen sich u.a. mit dem Freilegen von zahlreichen Schichten aus Wachskreide oder Acrylfarben, haben dabei immer auch einen räumlichen, dreidimensionalen Aspekt.
Brandis schneidet, sticht und kerbt mit scharfer Klinge in übereinandergelegte Schichten hindurch bis zum hölzernen Malgrund und trägt dann die Farbschichten gezielt wieder ab, um zur angestrebten Komposition, zum gewünschten Bild zu kommen. Farbe als Material, das Bild als Relief. Aber: Das ist alles Malerei! betont sie und erfindet ständig neue Techniken für ihre Bilder, die zumeist in hohem Maße abstrakt und assoziativ sind, angesiedelt an den Grenzen zwischen Fläche und Raum.
Ihre Bilder wirken nicht nur für sich, sondern sie thematisieren immer auch die eigene Entstehung. Die Künstlerin geht dabei weit über die rein malerische Komposition hinaus. Und: Für eine Malerin höchst ungewöhnlich, bearbeitet sie ihr bildnerisches Material fast wie eine Bildhauerin.
»Die Zunge ist glockenförmig mit zurückgerollten Zipfeln, innen weiß mit rötlichem Anflug. Die Zähne sind an der Innenseite mit feinem weißem Bart versehen und sind rückseitig an den Nerven flaumig. Am Grunde ist die Krone dicht behaart. Die Scheide ist mehrblumig.«
Birgit Brandis: Aus ›Herbarium‹
»Birgit Brandis Bildwelt ist ungegenständlich und nie offensichtlich erzählerisch. Die Künstlerin fordert den Betrachter auf, ihr in der Bildfindung zu folgen, die darin angelegten Strukturen und Verweise zu lesen, zu assoziieren und Gezeigtes nachzuvollziehen.«
Dirk Dobke aus: »Die Bildfinderin«
KUNSTkammer
Die Galerie des Westwendischen Kunstvereins
Hauptstraße 10, 29471 Gartow
Öffnungszeiten:
Freitag 16–18 Uhr
Samstag 10–13 Uhr
Sonntag 11–13 Uhr
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