Wanderschaft Wagen
Mit ihren farbintensiven, fein komponierten Arbeiten öffnet Rebecca Raue den Raum für inneres Reisen.
In ihren Bildern benutzt sie Chiffren, um einen Ausdruck für die nicht-sichtbare Welt zu finden, die einen jeden von uns im Kern ausmacht. Es geht um ein Sichtbarmachen des Unsichtbaren: um individuelle, subtilen Linien, Bahnen, Wege und Räume.
Rebecca Raue präsentiert in Gartow neue Arbeiten auf Papier, Pappe und Alu-Dibond. Unter dem Titel „Wanderschaft wagen“ zeigt sie Bilder, die sich mit Aufbruch und Neuanfang beschäftigen. Neben zwei oder drei 145 x 175 großen Arbeiten auf Papier auf Aludibond wird sie eine Reihe kleiner Collagen zeigen, die als Serie präsentiert miteinander kommunizieren, und doch auch einzeln funktionieren.

Rebecca Raues Arbeiten fungieren als Spiegel, sie sind Momentaufnahmen, die auf komplexe gesellschaftliche Inhalte verweisen und gleichzeitig ganz individuelle Geschichten erzählen. Durch Figuren, Farben und Textfragmente gelingt es der Künstlerin die Betrachter auf spielerische Art und Weise mit den eigenen inneren Landschaften zu konfrontieren und den Mut zum Austausch zu fördern.
Rebecca Raue hat sich in ihren Arbeiten immer wieder mit dem Heimat-Begriff, der Frage des Zuhauses, des Ankommens und Abreisens auseinandergesetzt. 2004 zeigte sie in der Berliner Konrad Adenauer Ausstellung
42 Papierarbeiten unter dem Titel: Zuhause ist für die meisten Menschen sehr weit weg.
2015 entstand ihre deutschlandweit und in Chile präsentierte Arbeit: „Ankommen und Ablegen“- 14 an von Kindern gebastelte Papierschiffchen erinnernde 140 cm lange, bewegliche weiße Holzboote, die von in Booten über das Mittelmeer geflüchteten Männern gebaut worden sind.
Wer sind die Ankommenden? Wer die Aufbrechenden? Was will abgelegt werden? Von wem?
2017 zeigte sie in der Berliner Bumiller Collection eine Serie von aus dem 18. Jahrhundert stammenden syrisch/ ägyptische Illustration der persischen Kalila wa Dimna Erzählungen, die sie subtil und humorvoll ergänzt und erweitert hat. Für die Künstlerin dokumentieren diese Arbeiten einen Dialog zwischen den Jahrhunderten, zwischen Mann und Frau.
Wanderschaft durch die Zeiten. Das Dazwischen. Das Vergangene fangen und in die Zukunft freilassen. Der Flüchtigkeit des Seins nachspüren.
In einer Kollaboration mit dem Berliner Humboldtforum setzte sich Rebecca Raue im Frühjahr 2018 mit Wilhelm von Humboldt, den Strukturen des alten, neuen Schlosses, mit Modellen zukünftiger Orte der Bildung und der zwischenmenschlichen Begegnung auseinander und hat mit einer Gruppe von Lernenden einen Grundriss des Palastes der Zukunft entwickelt, in dem jede und jeder mit seinen Stärken und Potentialen sichtbar werden kann und einfühlsames, aktives Zuhören sowie kraftvolles, wahrhaftiges Erzählen zu den gefragten Fähigkeiten gehören.
Wanderschaft wagen ist auch eine Aufforderung: zum Austausch, zur Offenheit, zum Träumen und Wünschen.
In einer immer schneller werdenden Welt brauchen wir das Hinschauen, das Zuhören und ein offenes Herz.
Rebecca Raues Arbeiten erinnern uns daran.


1976 Geboren in Berlin
1997 – 03 Studentin an der Universität der Künste/Berlin bei Georg Baselitz und Rebecca Horn
2002 – 03 Meisterschülerin von Rebecca Horn
Einzelausstellungen
2019 Wanderschaft wagen, KUNSTkammer/Westwendischer Kunstverein, Gartow
2019 Notizen vom Rand der Zeit, Gutshaus Steglitz, Berlin
2017 Fragments From Our Beautiful Future, Bumiller Collection, Berlin
2017 An Ongoing Journey, Python Gallery, Zürich/Schweiz
2016 Space Transforming Body, Museum Ludwiggalerie, Schloss Oberhausen
2016 Heimat anders denken, Galerie Anja Knoess, Köln
2016 Ankommen und ablegen, St. Gertrud-Kirche, Köln
2015/ 2016 Wege finden!, Galerie Kampl, München
2015 Kein Land in dieser Zeit, Galerie Michael Schultz, Berlin
2015 Ankommen und ablegen, St. Matthäus-Kirche, Berlin
2014 Traveling Towards the Unknown, Galerie Schrade, Schloß Mochental
2014 Leise Leben denken, Galerie Kampl, München
2014 Unterdenken!, Galerie Peithner-Lichtenfels, Wien
2014 Beyond There Is What Lies Within, BAU Art Galeri, Istanbul
2014 Listening In the Absence of Sound, Gallery Molly Krom, New York/USA
2013 The Body Became Space, Schultz Contemporary, Berlin
2012 Change of Scenery, Galerie s.e., Bergen/Norwegen
2011 Wanting the Real, Galerie Michael Schultz, Berlin
2010 Heimat und Weite, Galerie Heike Curtze, Wien/Österreich
2009 Inside, Galerie Verger, Tokio/Japan
2009 Wo ist Wahrheit, Kunshalle Vierseithof, Luckenwalde
2008 Redefining Reality, Galerie Heike Curtze, Berlin
2008 He Walked a Long Way to Reach a Lonesome Place, Galerie des Auktionshauses Neumeister, München
2007 Art Academy Dresden mit Eric Andersen, Dresden
2006 Theater, Galerie Echolot, Berlin
2005 Wenn der Mensch das Weite sucht, …, Galerie Echolot, Berlin
2004 Zuhause ist für die meisten Menschen sehr weit weg, Konrad-Adenauer-Stiftung, Berlin
2002 nachts vögeln engel, Galerie Michael Schultz, Berlin
2019 Notizen vom Rand der Zeit, Revolver Publishing
2017 Fragments From Our Beautiful Future, Kerber Verlag
2017 Nah und Fern – Skulpturentriennale Bingen, Gerda und Kuno Pieroth Stiftung
2016 Space Transforming Body, Museum Ludwiggalerie
2016 Heimat anders denken, Galerie Anja Knoess
2014 Beyond There Is What Lies Within, Bahçeşehir Universität und Bauart Galerie
2013 The Body Became Space, Galerie Michael Schultz
2012 Visions of Paradise, Python Gallery
2011 Wanting the Real, Galerie Michael Schultz
2010 Zur Nachahmung empfohlen!, Hatje Cantz Verlag
2009 Laufen Sie, meine Damen, ein Mann ist im Rosengarten. Die Sammlung Ulla Pietzsch, Prestel Verlag
2004 Zuhause ist für die meisten Menschen sehr weit weg, Konrad-Adenauer-Stiftung Berlin und Galerie Echolot
2001 nachts vögeln engel, Galerie Michael Schultz
KUNSTkammer
Die Galerie des Westwendischen Kunstvereins
Hauptstraße 10, 29471 Gartow
Öffnungszeiten:
Freitag 16–18 Uhr /
Samstag 10–13 Uhr /
Sonntag 11–13 Uhr
Gefördert durch:


