WESTWENDISCHER KUNSTVEREIN E. V.
Rebecca Raue:

Wanderschaft Wagen

Künstlergespräch am 9. Juni 2019, 12 Uhr
Vernissage: 24. Mai 2019, 20 Uhr
KUNSTkammer
Es spricht: Daniel von Bernstorff
Ausstellung: 24. Mai bis 30. Juni 2019

Mit ihren farbintensiven, fein komponierten Arbeiten öffnet Rebecca Raue den Raum für inneres Reisen.
In ihren Bildern benutzt sie Chiffren, um einen Ausdruck für die nicht-sichtbare Welt zu finden, die einen jeden von uns im Kern ausmacht. Es geht um ein Sichtbarmachen des Unsichtbaren: um individuelle, subtilen Linien, Bahnen, Wege und Räume.

Rebecca Raue präsentiert in Gartow neue Arbeiten auf Papier, Pappe und Alu-Dibond. Unter dem Titel „Wanderschaft wagen“ zeigt sie Bilder, die sich mit Aufbruch und Neuanfang beschäftigen. Neben zwei oder drei 145 x 175 großen Arbeiten auf Papier auf Aludibond wird sie eine Reihe kleiner Collagen zeigen, die als Serie präsentiert miteinander kommunizieren, und doch auch einzeln funktionieren.

Rebecca Raue, ©KatrinGreiling

Rebecca Raues Arbeiten fungieren als Spiegel, sie sind Momentaufnahmen, die auf komplexe gesellschaftliche Inhalte verweisen und gleichzeitig ganz individuelle Geschichten erzählen. Durch Figuren, Farben und Textfragmente gelingt es der Künstlerin die Betrachter auf spielerische Art und Weise mit den eigenen inneren Landschaften zu konfrontieren und den Mut zum Austausch zu fördern.

 

Rebecca Raue hat sich in ihren Arbeiten immer wieder mit dem Heimat-Begriff, der Frage des Zuhauses, des Ankommens und Abreisens auseinandergesetzt. 2004 zeigte sie in der Berliner Konrad Adenauer Ausstellung
42 Papierarbeiten unter dem Titel: Zuhause ist für die meisten Menschen sehr weit weg.

2015 entstand ihre deutschlandweit und in Chile präsentierte Arbeit: „Ankommen und Ablegen“- 14 an von Kindern gebastelte Papierschiffchen erinnernde 140 cm lange, bewegliche weiße Holzboote, die von in Booten über das Mittelmeer geflüchteten Männern gebaut worden sind.

Wer sind die Ankommenden? Wer die Aufbrechenden? Was will abgelegt werden? Von wem?

2017 zeigte sie in der Berliner Bumiller Collection eine Serie von aus dem 18. Jahrhundert stammenden syrisch/ ägyptische Illustration der persischen Kalila wa Dimna Erzählungen, die sie subtil und humorvoll ergänzt und erweitert hat. Für die Künstlerin dokumentieren diese Arbeiten einen Dialog zwischen den Jahrhunderten, zwischen Mann und Frau.

Wanderschaft durch die Zeiten. Das Dazwischen. Das Vergangene fangen und in die Zukunft freilassen. Der Flüchtigkeit des Seins nachspüren.

In einer Kollaboration mit dem Berliner Humboldtforum setzte sich Rebecca Raue im Frühjahr 2018 mit Wilhelm von Humboldt, den Strukturen des alten, neuen Schlosses, mit Modellen zukünftiger Orte der Bildung und der zwischenmenschlichen Begegnung auseinander und hat mit einer Gruppe von Lernenden einen Grundriss des Palastes der Zukunft entwickelt, in dem jede und jeder mit seinen Stärken und Potentialen sichtbar werden kann und einfühlsames, aktives Zuhören sowie kraftvolles, wahrhaftiges  Erzählen zu den gefragten Fähigkeiten gehören.

 

Wanderschaft wagen ist auch eine Aufforderung: zum Austausch, zur Offenheit, zum Träumen und Wünschen.
In einer immer schneller werdenden Welt brauchen wir das Hinschauen, das Zuhören und ein offenes Herz.

Rebecca Raues Arbeiten erinnern uns daran.

 

www.rebeccaraue.de

Rebecca Raue, »Walking silently«, 2017, Foto: Bernd Borchardt
Ausschnitt aus Wandern in Richtung Verbundenheit, 2018, copyright: Rebecca Raue Foto: Bernd Borchardt

1976   Geboren in Berlin

1997 – 03  Studentin an der Universität der Künste/Berlin bei Georg Baselitz und Rebecca Horn

2002 – 03 Meisterschülerin von Rebecca Horn

Einzelausstellungen

2019 Wanderschaft wagen, KUNSTkammer/Westwendischer Kunstverein, Gartow

2019 Notizen vom Rand der Zeit, Gutshaus Steglitz, Berlin

2017 Fragments From Our Beautiful Future, Bumiller Collection, Berlin

2017 An Ongoing Journey, Python Gallery, Zürich/Schweiz

2016 Space Transforming Body, Museum Ludwiggalerie, Schloss Oberhausen

2016 Heimat anders denken, Galerie Anja Knoess, Köln

2016 Ankommen und ablegen, St. Gertrud-Kirche, Köln

2015/ 2016 Wege finden!, Galerie Kampl, München

2015 Kein Land in dieser Zeit, Galerie Michael Schultz, Berlin

2015 Ankommen und ablegen, St. Matthäus-Kirche, Berlin

2014 Traveling Towards the Unknown, Galerie Schrade, Schloß Mochental

2014 Leise Leben denken, Galerie Kampl, München

2014 Unterdenken!, Galerie Peithner-Lichtenfels, Wien

2014 Beyond There Is What Lies Within, BAU Art Galeri, Istanbul

2014 Listening In the Absence of Sound, Gallery Molly Krom, New York/USA

2013 The Body Became Space, Schultz Contemporary, Berlin

2012 Change of Scenery, Galerie s.e., Bergen/Norwegen

2011 Wanting the Real, Galerie Michael Schultz, Berlin

2010 Heimat und Weite, Galerie Heike Curtze, Wien/Österreich

2009 Inside, Galerie Verger, Tokio/Japan

2009 Wo ist Wahrheit, Kunshalle Vierseithof, Luckenwalde

2008 Redefining Reality, Galerie Heike Curtze, Berlin

2008 He Walked a Long Way to Reach a Lonesome Place, Galerie des Auktionshauses Neumeister, München

2007 Art Academy Dresden mit Eric Andersen, Dresden

2006 Theater, Galerie Echolot, Berlin

2005 Wenn der Mensch das Weite sucht, …, Galerie Echolot, Berlin

2004 Zuhause ist für die meisten Menschen sehr weit weg, Konrad-Adenauer-Stiftung, Berlin

2002 nachts vögeln engel, Galerie Michael Schultz, Berlin

2019 Notizen vom Rand der Zeit, Revolver Publishing

2017 Fragments From Our Beautiful Future, Kerber Verlag

2017 Nah und Fern – Skulpturentriennale Bingen, Gerda und Kuno Pieroth Stiftung

2016 Space Transforming Body, Museum Ludwiggalerie

2016 Heimat anders denken, Galerie Anja Knoess

2014 Beyond There Is What Lies Within, Bahçeşehir Universität und Bauart Galerie

2013 The Body Became Space, Galerie Michael Schultz

2012 Visions of Paradise, Python Gallery

2011 Wanting the Real, Galerie Michael Schultz

2010 Zur Nachahmung empfohlen!, Hatje Cantz Verlag

2009 Laufen Sie, meine Damen, ein Mann ist im Rosengarten. Die Sammlung Ulla Pietzsch, Prestel Verlag

2004 Zuhause ist für die meisten Menschen sehr weit weg, Konrad-Adenauer-Stiftung Berlin und Galerie Echolot

2001 nachts vögeln engel, Galerie Michael Schultz

KUNSTkammer
Die Galerie des Westwendischen Kunstvereins
Hauptstraße 10, 29471 Gartow
Öffnungszeiten:
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Samstag 10–13 Uhr /
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