WESTWENDISCHER KUNSTVEREIN E. V.
ANNE DINGKUHN/LENA SCHMIDT:

NACHT:SICHTEN

Vernissage: am Samstag 04. Mai, 19 Uhr
Zehntspeicher
Es spricht: Claudia Rasztar, Kuratorin Schloß Agathenburg
Ausstellung: vom 05. Mai bis 02. Juni 2024
Freitag 16–18 Uhr / Samstag 12–16 Uhr / Sonntag 12–16 Uhr

Anne Dingkuhn beschäftigt sich vielschichtig mit Innen- und Außenwelten, Grenzen und Ordnungssystemen. Altes Kartenmaterial findet sich in ihren Motiven ebenso wieder, wie Phantastisches aus Flora und Fauna. In Lena Schmidts ungewöhnlichen Holzarbeiten werden scheinbar alltägliche Stadt- und Landschaftsmotive urplötzlich zu »Zwischenorten«, die von einer eigentümlichen Atmosphäre umweht werden. Beide Künstlerinnen reflektieren und thematisieren in ihrer Gemeinschaftsausstellung auf je eigene Weise unsere Um- (aber auch Innen-) Welt, die aktuellen Entwicklungen und die zu befürchtenden Aussichten. Die eine mit dem Focus auf das verdichtende Bewahren und Wahrnehmen und die andere mit der bildhaften Darstellung dessen, was passiert, wenn wir ersteres nicht wertschätzen. In der Ausstellung Nacht:sichten gehen die beiden Künstlerinnen thematisch der Dunkelheit nach. Fragen der Sichtbarkeit, der Zwischenbereiche und auch die Möglichkeiten der Unbestimmtheit werden in dieser Ausstellung vielseitig und unterschiedlich reflektiert.

Anne Dingkuhn arbeitet raumbezogen und installativ. In der Ausstellung Nacht:Sichten  greifen Handzeichnungen, Installationen, Licht und wunderkammerartige Sammlungen ineinander. Mit verschiedenen Medien werden Naturprozesse dokumentiert, Objekte neu kontextualisiert und Ordnungssysteme hinterfragt und neu organisiert. Sichtbar ist ihr Interesse für die Flüchtigkeit und Dunkelheit, dies wird auch in den sich bewegenden Mobiles oder den nur temporär aufscheinenden Bildern aus fluoreszierenden und phosphoreszierenden Farben thematisch. Es geht Anne Dingkuhn um Unbestimmtheit als Möglichkeit:  die bestehenden Ordnungsgewohnheiten zu hinterfragen und begrenzenden Denkmuster zu öffnen, auf der Suche nach neuen, fluiden und unhierarchischen Verbindungen.

Licht und Dunkelheit spielen in Lena Schmidts Werken der Ausstellung Nacht:Sichten eine zentrale Rolle. Die Künstlerin fertigt ihre Bilder auf Holz und in Holz. Mit der Axt, Sticheln oder einem Hobel arbeitet sie in die Oberfläche hinein, nutzt dabei die Struktur des Holzes als zusätzliches Bildelement. Mit Tusche sowie verschiedenen Grundierungen werden Strukturen und Farbflächen gefertigt. In der erarbeiteten Dunkelheit eröffnet Schmidt imaginäre, zeitlose Räume. Ihre Arbeiten gehen über die Abbildung realer Orte hinaus, das ist unmittelbar zu spüren. In der Synthese von organischen Strukturen und grafischen Elementen, von Material und Motiv erschafft Schmidt Orte überlagerter Erinnerungen, an denen sich reale und imaginäre Räume verschachteln und in einer traumartigen Subtilität aufgehen. Es entstehen mystische Momente, Augenblicke, in welchen die Realität einen Riss zu bekommen scheint und die doch seltsam vertraut erscheinen.

ZEHNTSPEICHER

Im ehemaligen Kornspeicher des Gräflichen Gutes Quarnstedt.

Quarnstedt direkt an der B493, 29471 Gartow

 

Öffnungszeiten:

Freitag 16–18 Uhr

Samstag 12–16 Uhr

Sonntag 12–16 Uhr

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