Am Ende war nicht nichtssein
freitags 16–18h, samstags 10–13h, sonntags 11–13h
Nach ihrem Kunststudium ins Wendland zurückgekehrt, gehört Gilta Jansen zu den – auch überregional erfolgreichen und ausgezeichneten – jungen KünstlerInnen des Landkreises.
Ihr Arbeitsfeld ist der Raum. Er gibt die Maße, Dimensionen, Stimmungen und Farben ihrer oftmals installativen Werke vor. Mit teilweise vor Ort gefundenen Materialien kombiniert sie Werkstoffe, Objekte oder Klänge und schafft so stets aufs Neue sinnfällige und sinnlich wahrnehmbare, komplexe Denk- und Fühlräume, in dem die Betrachter stets mit einbezogen werden.
Die auf den vorgefundenen Ort – in unserem Fall die Kunstkammer des Westwendischen Kunstverein – ausgerichtete Installation, soll temporäre Assoziationsräume entstehen lassen, mit der Wahrnehmung der Betrachter spielen und den Raum neu erfahrbar machen.
Jansens Experimente mit den unterschiedlichsten Elementen verstehen sich als ungegenständliche Setzungen, deren Gesamtklang größere Bilder evozieren. Malerisch, jedoch oftmals ohne den Einsatz von Pinsel, transformiert sie den Ausstellungsraum in einen Ort der subjektiven Wahrnehmung. So öffnen sich Assoziationsräume z. B. an die Natur, an eigene Erfahrungen aber auch an aktuelle politische oder gesellschaftliche Geschehnisse.
Die ästhetischen Qualitäten der verwendeten Materialien wie Folie, Papier, Metall, Holz und zahlreiches mehr, tragen dazu ebenso bei, wie die sensible Anordnung im Raum. Glitzernde Oberflächen werden zu Reflexionen von Sonnenstrahlen oder Wasser, Holz assoziiert Naturhaftes, Metall und Plastik dagegen Künstlichkeit. Die subjektive Erfahrung der Betrachter mit den verschiedenen Materialien ist grundlegend für die Erkenntnis des von Jansen bespielten Ortes. Mit der Titelgebung der Installationen schafft sie zudem Freiraum für Narratives – hier beginnt eine Geschichte, die der Betrachter sich selber erzählen kann, während er sich durch den Raum bewegt.
Der spielerische Umgang der Künstlerin mit Material, die präzise Setzung der von ihr geschaffenen Objekte und nicht zuletzt die Leichtigkeit von Farbe und Form schaffen immer wieder einen Kosmos, den die Betrachter zu entschlüsseln bereit sein müssen. Sie verweisen in alle vorstellbaren Richtungen, um sich schließlich einzig und allein auf sich selbst zu konzentrieren.
(Textauszüge aus dem Text „Temporäre Räume“ zur Arbeit von Gilta Jansen von Susanne Hinrichs, 2012)
„Gilta Jansen ist als bildende Künstlerin eine eminente Erzählerin. Ihre Installationen breiten sich wie Fantasie anregende Filmstills oder der ›frozen moment‹ einer Fotografie vor den Augen des Betrachters aus. Sie entwickeln sich notwendig im Raum, nicht in der Zeit, und ähneln eher als Geschichten Zaubersprüchen, die vom Betrachter erst noch entschlüsselt werden müssen. Dabei wird er selbst zum Erzähler und in gewisser Weise zum Koautor der Künstlerin. Jansens Installationen gleichen dem beliebten Spiel, bei dem jemand den Anfang einer Geschichte erzählt, einen Schauplatz schildert, Personen einführt, und ein anderer die Geschichte fort und zu Ende führt.“
(aus »Ausziehen, aufbrechen, wegfliegen«, Michael Stoeber, 2014)
Gilta Jansen
1979 in Neuss geboren, lebt und arbeitet im Wendland 2001 – 2007 Studium der Freien Kunst an der HBK Braunschweig bei Prof. Hartmut Neumann und Prof. Frances Scholz 2008 Meisterschülerin von Prof. Frances Scholz
Seit 2006 Zusammenarbeit mit Britta Ebermann als VP/Violett Park
Seit 2004 diverse Zusammenarbeiten mit unterschiedlichen KünstlerInnen und Gruppen
lebt und arbeitet im Wendland
Auszeichnungen/Preise
- 2016 Artist in Residence, Popps Packing, Hamtramck/Detroit, MI/USA
- 2015 Kunstpreis des Lüneburgischen Landschaftsverbandes
- 2015 Wohn- und Arbeitsstipendium Neuenburger Kunstwoche (VP/Violett Park)
- 2013 Daniel-Frese-Preis für zeitgenössische Kunst, Lüneburg
- 2013 Wohn- und Arbeitsstipendium der Stiftung Künstlerdorf Schöppingen (VP/Violett Park)
- 2011 Aufenthaltsstipendium in den Künstlerhäusern Worpswede
- 2011 Aufenthaltsstipendium auf dem Künstlergut Prösitz (VP/Violett Park)
- 2008/09 Wohn-und Arbeitsstipendium in der Künstlerstätte Stuhr-Heiligenrode
- 2006 Theodor-Kohl-Preis für Malerei, Braunschweig
Einzelausstellungen
2021
Breathe in, Breathe out, Raum für Freunde, Kunstverein Wolfsburg
2016
Zuhause bei den hungrig guckenden Wolfsmännern, Polarraum Hamburg
2015
take what you want and leave the rest, Kunstraum Tosterglope
2014
Broken Images, Kunstverein & Stiftung Springhornhof, Neuenkirchen
2012
heute ist morgen immer noch, Kunstraum Tosterglope
2010
Holt ihr schon mal das Feuerholz, ich mach derweil den Ofen an, Sprechzimmer, Dannenberg
2010
A BAO A QU, Museum im Waldemarturm, Dannenberg
2009
White Album, Künstlerstätte Stuhr-Heiligenrode
2007
VIOLETT PARK – suddenly in space V8 PLATTFORM, Karlsruhe
2006
1:1 ist jetzt vorbei, mhh-kestnerschau / Kestnergesellschaft Hannover Gruppenausstellungen
Upcoming 2023 90. Herbstausstellung niedersächsischer Künstler, Kunstverein Hannover
Der Elefant im Raum, KVAK e.V. Kröte
Gruppenausstellungen
2022
Eine Brücke für die Utopie, Dömitzer Eisenbahnbrücke/Rathaus Dömitz/Kunstraum Tosterglope/Elbe
Ewige Jugend, Heinrich-Heine-Haus, Lüneburg
GESTERN WAR HEUTE NOCH MORGEN, KVAK e.V., Kröte
2020
Jubeljahr – 30 Jahre – Neue Kunst aus Niedersachsen, Salon Sander, Salzgitter
Zeitzeugen, CABINETT Düsseldorf
insight room_reboot, gallery gnaegy, Dannenberg
2018
Con Sista, mit Rahel Syring, Stadtvermessung Dannenberg
2017
WAND DAWN, Städtische Galerie KUBUS, Hannover
TRIP DETROIT, Neu Tramm
2016
studio +/-0, Popps Packing, Hamtramck/Detroit, MI/USA
SPEED, Beschleunigerhalle des Helmholtz-Zentrums Berlin
Beyond Baroque, Kunstverein Buchholz/Nordheide
2015
Kunst im Labor, Fritz-Haber-Institut, Berlin – Dahlem
acht und null, Localize, Potsdam Drewitz
Die Welt der Formen, Neuenburger Kunstwoche
4. Kunstpreis des Lüneburgischen Landschaftsverbandes,
Kunstverein & Stiftung Springhornhof, Neuenkirchen
3 Lieder, Frappant Galerie, Hamburg
2014
Play/Spielen, Neue Kunst in alten Gärten, Hannover-Lenthe
Some Further Issues of History, Landesvertretung Niedersachsen beim Bund, Berlin
Sub-Soljanka, Gängeviertel Hamburg
2013
Some Issues of History, Schloss Agathenburg
Salon Salder 2013 – Neue Kunst aus Niedersachsen, Schloss Salder, Salzgitter
Diffuse Nexu # , Westwendischer Kunstverein, Gartow
Vom Hier und Jetzt, 86. Herbstausstellung niedersächsischer Künstler,
Kunstverein Hannover
3. Kunstpreis des Lüneburgischen Landschaftsverbandes,
Kunststätte Bossard, Jesteburg
12 Grad unter dem wahren Horizont, Quartierskünstleratelier auf der Veddel, Hamburg
8 Jahre V8, V8 Plattform, Karlsruhe
Stipendiatenausstellung 2011, Künstlergut Prösitz/Klosterkirche St. Augustin, Grimma
2012
Paula Modersohn-Becker Kunstpreis 2012, Große Kunstschau, Worpswede
residence – Junge Kunst aus Niedersachsen, Syker Vorwerk – Zentrum für
zeitgenössische Kunst, Syke
TRUE COLOR, Kunstwerk Köln
2011
Nomadische Unschärfen, Temporary Gallery Cologne, Köln
2009
What is it like, racefastsafecar, Köln
2007
What’s up? Museum der Stadt Ratingen
2006
Love, Cables and Voices, nüans, Düsseldorf
2005
ElektroPopKlub, Kunstverein Wolfsburg
Big in Bytom, ElektroPopKlub Bytom/Polen Galeria Kronika/Kunstverein Wolfsburg
KUNSTKAMMER
Die Galerie des Westwendischen Kunstvereins
Hauptstraße 10, 29471 Gartow
Öffnungszeiten:
Freitag 16–18 Uhr
Samstag 10–13 Uhr
Sonntag 11–13 Uhr
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