WESTWENDISCHER KUNSTVEREIN E. V.
Foto: © privat
Gilta Jansen:

Am Ende war nicht nichtssein

Vernissage: 21.07.2023, 20 Uhr
In der Kunstkammer
Ausstellung: vom 22. Juli bis 27. August 2023
freitags 16–18h, samstags 10–13h, sonntags 11–13h

Nach ihrem Kunststudium ins Wendland zurückgekehrt, gehört Gilta Jansen zu den – auch überregional erfolgreichen und ausgezeichneten – jungen KünstlerInnen des Landkreises.

Ihr Arbeitsfeld ist der Raum. Er gibt die Maße, Dimensionen, Stimmungen und Farben ihrer oftmals installativen Werke vor. Mit teilweise vor Ort gefundenen Materialien kombiniert sie Werkstoffe, Objekte oder Klänge und schafft so stets aufs Neue sinnfällige und sinnlich wahrnehmbare, komplexe Denk- und Fühlräume, in dem die Betrachter stets mit einbezogen werden.

Foto: © Ramtin Zanjani

Die auf den vorgefundenen Ort – in unserem Fall die Kunstkammer des Westwendischen Kunstverein – ausgerichtete Installation, soll temporäre Assoziationsräume entstehen lassen, mit der Wahrnehmung der Betrachter spielen und den Raum neu erfahrbar machen.

Jansens Experimente mit den unterschiedlichsten Elementen verstehen sich als ungegenständliche Setzungen, deren Gesamtklang größere Bilder evozieren. Malerisch, jedoch oftmals ohne den Einsatz von Pinsel, transformiert sie den Ausstellungsraum in einen Ort der subjektiven Wahrnehmung. So öffnen sich Assoziationsräume z. B. an die Natur, an eigene Erfahrungen aber auch an aktuelle politische oder gesellschaftliche Geschehnisse.

Die ästhetischen Qualitäten der verwendeten Materialien wie Folie, Papier, Metall, Holz und zahlreiches mehr, tragen dazu ebenso bei, wie die sensible Anordnung im Raum. Glitzernde Oberflächen werden zu Reflexionen von Sonnenstrahlen oder Wasser, Holz assoziiert Naturhaftes, Metall und Plastik dagegen Künstlichkeit. Die subjektive Erfahrung der Betrachter mit den verschiedenen Materialien ist grundlegend für die Erkenntnis des von Jansen bespielten Ortes. Mit der Titelgebung der Installationen schafft sie zudem Freiraum für Narratives – hier beginnt eine Geschichte, die der Betrachter sich selber erzählen kann, während er sich durch den Raum bewegt.

Der spielerische Umgang der Künstlerin mit Material, die präzise Setzung der von ihr geschaffenen Objekte und nicht zuletzt die Leichtigkeit von Farbe und Form schaffen immer wieder einen Kosmos, den die Betrachter zu entschlüsseln bereit sein müssen. Sie verweisen in alle vorstellbaren Richtungen, um sich schließlich einzig und allein auf sich selbst zu konzentrieren.

(Textauszüge aus dem Text „Temporäre Räume“ zur Arbeit von Gilta Jansen von Susanne Hinrichs, 2012)

„Gilta Jansen ist als bildende Künstlerin eine eminente Erzählerin. Ihre Installationen breiten sich wie Fantasie anregende Filmstills oder der ›frozen moment‹ einer Fotografie vor den Augen des Betrachters aus. Sie entwickeln sich notwendig im Raum, nicht in der Zeit, und ähneln eher als Geschichten Zaubersprüchen, die vom Betrachter erst noch entschlüsselt werden müssen. Dabei wird er selbst zum Erzähler und in gewisser Weise zum Koautor der Künstlerin. Jansens Installationen gleichen dem beliebten Spiel, bei dem jemand den Anfang einer Geschichte erzählt, einen Schauplatz schildert, Personen einführt, und ein anderer die Geschichte fort und zu Ende führt.“

Gilta Jansen

1979 in Neuss geboren, lebt und arbeitet im Wendland 2001 – 2007 Studium der Freien Kunst an der HBK Braunschweig bei Prof. Hartmut Neumann und Prof. Frances Scholz 2008 Meisterschülerin von Prof. Frances Scholz

 

Seit 2006 Zusammenarbeit mit Britta Ebermann als VP/Violett Park

Seit 2004 diverse Zusammenarbeiten mit unterschiedlichen KünstlerInnen und Gruppen

 

lebt und arbeitet im Wendland

 

Auszeichnungen/Preise

  • 2016 Artist in Residence, Popps Packing, Hamtramck/Detroit, MI/USA
  • 2015 Kunstpreis des Lüneburgischen Landschaftsverbandes
  • 2015 Wohn- und Arbeitsstipendium Neuenburger Kunstwoche (VP/Violett Park)
  • 2013 Daniel-Frese-Preis für zeitgenössische Kunst, Lüneburg
  • 2013 Wohn- und Arbeitsstipendium der Stiftung Künstlerdorf Schöppingen (VP/Violett Park)
  • 2011 Aufenthaltsstipendium in den Künstlerhäusern Worpswede
  • 2011 Aufenthaltsstipendium auf dem Künstlergut Prösitz (VP/Violett Park)
  • 2008/09 Wohn-und Arbeitsstipendium in der Künstlerstätte Stuhr-Heiligenrode
  • 2006 Theodor-Kohl-Preis für Malerei, Braunschweig

Einzelausstellungen

2021

Breathe in, Breathe out, Raum für Freunde, Kunstverein Wolfsburg

2016

Zuhause bei den hungrig guckenden Wolfsmännern, Polarraum Hamburg

2015

take what you want and leave the rest, Kunstraum Tosterglope

2014

Broken Images, Kunstverein & Stiftung Springhornhof, Neuenkirchen

2012

heute ist morgen immer noch, Kunstraum Tosterglope

2010

Holt ihr schon mal das Feuerholz, ich mach derweil den Ofen an, Sprechzimmer, Dannenberg

2010

A BAO A QU, Museum im Waldemarturm, Dannenberg

2009

White Album, Künstlerstätte Stuhr-Heiligenrode

2007

VIOLETT PARK – suddenly in space V8 PLATTFORM, Karlsruhe

2006

1:1 ist jetzt vorbei, mhh-kestnerschau / Kestnergesellschaft Hannover Gruppenausstellungen

Upcoming 2023 90. Herbstausstellung niedersächsischer Künstler, Kunstverein Hannover

Der Elefant im Raum, KVAK e.V. Kröte

Gruppenausstellungen

2022

Eine Brücke für die Utopie, Dömitzer Eisenbahnbrücke/Rathaus Dömitz/Kunstraum Tosterglope/Elbe

Ewige Jugend, Heinrich-Heine-Haus, Lüneburg

GESTERN WAR HEUTE NOCH MORGEN, KVAK e.V., Kröte

2020

Jubeljahr – 30 Jahre – Neue Kunst aus Niedersachsen, Salon Sander, Salzgitter

Zeitzeugen, CABINETT Düsseldorf

insight room_reboot, gallery gnaegy, Dannenberg

2018

Con Sista, mit Rahel Syring, Stadtvermessung Dannenberg

2017

WAND DAWN, Städtische Galerie KUBUS, Hannover

TRIP DETROIT, Neu Tramm

2016

studio +/-0, Popps Packing, Hamtramck/Detroit, MI/USA

SPEED, Beschleunigerhalle des Helmholtz-Zentrums Berlin

Beyond Baroque, Kunstverein Buchholz/Nordheide

2015

Kunst im Labor, Fritz-Haber-Institut, Berlin – Dahlem

acht und null, Localize, Potsdam Drewitz

Die Welt der Formen, Neuenburger Kunstwoche

4. Kunstpreis des Lüneburgischen Landschaftsverbandes,

Kunstverein & Stiftung Springhornhof, Neuenkirchen

3 Lieder, Frappant Galerie, Hamburg

2014

Play/Spielen, Neue Kunst in alten Gärten, Hannover-Lenthe

Some Further Issues of History, Landesvertretung Niedersachsen beim Bund, Berlin

Sub-Soljanka, Gängeviertel Hamburg

2013

Some Issues of History, Schloss Agathenburg

Salon Salder 2013 – Neue Kunst aus Niedersachsen, Schloss Salder, Salzgitter

Diffuse Nexu # , Westwendischer Kunstverein, Gartow

Vom Hier und Jetzt, 86. Herbstausstellung niedersächsischer Künstler,

Kunstverein Hannover

3. Kunstpreis des Lüneburgischen Landschaftsverbandes,

Kunststätte Bossard, Jesteburg

12 Grad unter dem wahren Horizont, Quartierskünstleratelier auf der Veddel, Hamburg

8 Jahre V8, V8 Plattform, Karlsruhe

Stipendiatenausstellung 2011, Künstlergut Prösitz/Klosterkirche St. Augustin, Grimma

2012

Paula Modersohn-Becker Kunstpreis 2012, Große Kunstschau, Worpswede

residence – Junge Kunst aus Niedersachsen, Syker Vorwerk – Zentrum für

zeitgenössische Kunst, Syke

TRUE COLOR, Kunstwerk Köln

2011

Nomadische Unschärfen, Temporary Gallery Cologne, Köln

2009

What is it like, racefastsafecar, Köln

2007

What’s up? Museum der Stadt Ratingen

2006

Love, Cables and Voices, nüans, Düsseldorf

2005

ElektroPopKlub, Kunstverein Wolfsburg

Big in Bytom, ElektroPopKlub Bytom/Polen Galeria Kronika/Kunstverein Wolfsburg

KUNSTKAMMER

Die Galerie des Westwendischen Kunstvereins

Hauptstraße 10, 29471 Gartow

Öffnungszeiten:

Freitag 16–18 Uhr

Samstag 10–13 Uhr

Sonntag 11–13 Uhr

Gefördert durch: