INKEN REINERT:

REKONSTRUKT

Vernissage: Freitag, 26. Juli, 20 Uhr
KUNSTkammer
Ausstellung: 27. Juli – 25. August 2024
Freitag 16–18 Uhr / Samstag 10–13 Uhr / Sonntag 11–13 Uhr
Inken Reinerts Arbeiten verwenden gefundenes und gebrauchtes Material, um historische, politische und soziale Konnotationen neu zu kontextualisieren und Umbrüche sowie deren Einfluss auf Architektur, Design und öffentlichen Raum zu erforschen. Ihre Installationen, die oft nur temporär bestehen, dekonstruiert und improvisiert sie vor Ort, wobei sie besonders ausrangierte DDR-Schrankwände nutzt, um Verschiebungen in Wertesystemen und Prozesse der Verdrängung zu thematisieren.
Fotoportrait von Inken Reinert als schwarz weiß Aufnahme. Eine Frau mit Schulterlangen Haaren und einm schwarzen Jacket steht vor einem Tisch mit Kunstdrucken Ihrer Werke. Im Hintergrund eine Wand und eine Tür.
Viele der Arbeiten von Inken Reinert basieren auf gefundenem und gebrauchtem Material und setzen dessen historische, politische und soziale Konnotation und die in ihm gespeicherte Erinnerung in einen neuen Kontext. Sie beschäftigen sich mit Umbrüchen, die politische und gesellschaftliche Transformationen nach sich ziehen und loten deren Einfluss auf Architektur, Design und öffentlichen Raum aus. Auf diese Weise kommentiert Inken Reinert analytisch, manchmal auch poetisch die Kontraste zwischen Utopie, Realität und individuellem Lebensentwurf. Verschiebungen in Wertesystemen und Prozesse der Verdrängung im physischen wie psychologischen Sinne, wie sie z.B. nach dem Zusammenbruch des Sozialismus als Gesellschaftsform der Fall waren, stehen im Fokus ihrer Arbeit mit gebrauchten, ausrangierten DDR Schrankwänden. In raumgreifenden Installationen dekonstruiert Reinert dafür ebendiese Schrankwände und reagiert mit ihnen improvisierend auf Architektur und Situationen im öffentlichen wie privaten Raum. Seit 2001 schuf Reinert mehr als fünfundzwanzig solcher Installationen aus den Einrichtungselementen des real existierenden Sozialismus. Die Installationen entstehen vor Ort in einem Prozess des mehrfachen Zusammenfügens und wieder Auflösens, des Auslotens des Raumes, seiner Eigenarten, seiner Funktion und Bedeutung, bis die endgültige Formation gefunden ist. Die Skulpturen existieren bis auf wenige Ausnahmen nur für die Zeit der Ausstellung. Danach werden sie zerlegt und entsorgt. Einige Installationen waren von vornherein als benutzbare Skulptur geplant – als Bar bei der Ausstellung halbe Dokumenta, als Bar und Shop im Raum für Freunde des Kunstvereins Wolfsburg oder für den Workshop Home Stories als Sitzgelegenheit für das Publikum bei Vorträgen oder Filmvorführungen.
Ein kunstvoll ausgeleuchtetes Kunstwerk von Inken Reinert steht in einem hellen weiß gestrichenen Raum. Das Kunstwerk besteht aus ineinander gebauten Schränken und Regalen aus verschiedenen Holzarten/Furnieren

Inken Reinert wurde 1965 in Jena geboren.
Sie lebt und arbeitet in Berlin.

seit 2002 Mitglied im Damensalon, Berlin
2000 Meisterschülerin von Werner Liebmann, Kunsthochschule Berlin-Weißensee
1999/2000 Arbeitsaufenthalt in Chile
1997 Studienaufenthalt in London, U.K.
1993-99 Studium der Malerei an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee, Malerei (Werner Liebmann)

EINZELAUSSTELLUNGEN
2022 Material, temporäre Installation im Pavillon am Milchhof, Berlin (mit Veronike Hinsberg) 2022 Bejna, permanente Installation im Museum Schloss Wiepersdorf
2021 Typensatz 2, KORN Ausstellungsraum, Berlin
2020 shifted trough, mit Gabriele Künne,Axel Obiger, Berlin
2019 Leipzig #2, Rauminstallation, Berlin Weekly, Berlin
2018 LOOSE, Gemeinschaftszeichnung mit Veronike Hinsberg und Anke Becker, Pavillon am Milchhof
2017/18  Intecta – Programm kompletter Wohnraumgestaltung, Galerie Hunchentoot, Berlin
2017 Stadt Platz Turm – eine Stadt sucht ihre Mitte, Kunstverein Jena (mit Elke Mohr und Ingeborg Lockemann)
2016 ARCO Madrid, Repräsentation d. Galerie etHall/Barcelona
2016 Poel, permanente Installation im Alten Spital, Arnstadt
2015 STEREO, Sonntag project, Berlin
2015 Armin, Trafostation, unabhängiger Projektraum,
2013 Silent Language, et Hall, Barcelona/Spain
2012 Geschweifte Raute, Quedlinburg
2011 OLOT, et Hall, Barcelona/Spain

GRUPPENAUSSTELLUNGEN (Auswahl)
2023 Ornament und Materie, Zeitgenössische Positionen zum Jugendstil im Baudenkmal Sanatorium Dr. Barner, Braunlage // Saving, Kunstverein Wolfsburg
2022 Eine Brücke für die Utopie, ortsbezogene Installation, Dömitz // Worin unsere Stärke besteht…, Kunstraum Kreuzberg, Berlin // Feuer – Erde – Wasser – LuX, Galerie am Amalienpark, Berlin // Anonyme Zeichner, Galerie im Körnerpark, Berlin
2021 Zeitumstellung, Schloss Biesdorf, Berlin
2020 The Covid diaries, Lovaas Projects, München
2019 Druids, Drones and Defects, FOCUS ON ABSTRACTION, Pavillon am Milchhof, Berlin // Kunst gegen Rechts, Botschaft Uferhallen, Berlin // To put on paper, Errand Sounds, Berlin // Urbane Kommentare, Brandenburgisches Landesmuseum für Moderne Kunst, Frankfurt /Oder // 1046°-1205°, Schau Fenster, Berlin //
2018 Wild at Heart: Portrait & Selfportrait after 1989, National Gallery of Art, Warschau, Polen // Standard International #5 Spatial Manifestation, Glint, Berlin // Stadt als Ornament, Galerie Nord, Kunstverein Tiergarten // Ufer Open, Uferhallen, Berlin // GRABEN, GRABEN, Benyamini Center, Tel Aviv, Israel // Potatos, Prunes and Prism / FOCUS ON ABSTRACTION, Pavillon am Milchhof, Berlin

PREISE UND STIPENDIEN
2023 Aufenthaltsstipendium Kunstverein Röderhof e.V., Röderhof
2022 Digitalstipendium des Deutschen Künstlerbundes
2021 Arbeitsstipendium der Kulturstiftung des Freistaates Thüringen Realisierung des Projektes Babette im Rosengarten, Wettbewerb Kunst im öff.Raum, Berlin
2019- 20 Arbeitsstipendium der Stiftung Kunstfonds – Corona Neustart
2019 Katalogförderung des Berliner Senats
2018 Katalogförderung der Stiftung Kunstfonds Bonn
2011 Förderung Projektfonds Kulturelle Bildung
2009 Projektförderung des Berliner Senats und des IFA für Homestories II
2008 Projektförderung des Berliner Senats und des IFA für Homestories I
2007 Arbeitsstipendium der Stiftung Kunstfonds, Bonn
2004 Goldrausch-Künstlerinnenprogramm art IT
2001 Werkvertrag der sozialen Künstlerförderung, Berlin
2000 Stipendium der Heinrich-Böll-Stiftung1997 Erasmus-Stipendium, London
1993 Max-Leugher-Preis, Förderpreisträgerin

KUNSTkammer ist die Galerie des Westwendischer Kunstverein,

Hauptstr. 10. 29471 Gartow

Öffnungszeiten Freitag 16 – 18 Uhr / Samstag 10 – 13 Uhr / Sonntag 11 – 13 Uhr

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