

Gift of the gap
Freitag: 16.00 Uhr bis 18.00 Uhr Samstag & Sonntag: 14.00 Uhr bis 17.00 Uhr
Die geistige Wildnis des Vandalismus aus den Städten holt die Stille der Natur ein. Joanna Schultes Werke interessieren den Schwebezustand eines verlassenen Ortes bevor er in Besitz genommen wird.
Wer sich erinnert kehrt zurück.
Sie trifft auf ihren Wanderungen und Recherchen auf Räume, in denen Aneignung von Natur und menschlichen Eingriffen eine vermeintliche Symbiose eingehen. Der Ambivalenz zwischen Natur und Stadtraum gegenüber wird multimedial ein Weg inszeniert, der gegebenenfalls im Kreis führt und uns auf uns selbst und die existentiellen Fragen zurückwirft: Wo geht es hin, verlasse ich übliche Pfade, wohin lenke ich meine Aufmerksamkeit, nach oben oder unten, was kann ich tun, wie gehe ich mit meiner Verantwortung allem Lebenden gegenüber um? Klang, Video, Fotografie, Collagen, Kunststofftiere, vertrocknete Pflanzen, Teppich und ein Holzsteg werden in dieser multimedialen Inszenierung vor Ort eine dichte Essenz von Außen und Innen, Draußen und Drinnen, oben und unten, eingehen.

Joanna Schulte setzt sich in ihrer künstlerischen Arbeit multimedial mit Raum auseinander: Innenräumen wie auch Außenräumen. Gemeint ist hierbei sowohl der real existierende Außen-/Naturraum als auch der Raumbegriff in seiner philosophischen Dimension und als menschlicher/seelischer Resonanzraum. Die multimedialen und installativen Inszenierungen spiegeln auf unterschiedliche Weise das Spannungsverhältnis von Kollektivgedächtnis, eigener Familiengeschichte und dem Phänomen Erinnerung wider.
Dabei spielen Materialästhetik, theatrale Strategien sowie narrative Elemente eine Rolle, die assoziativ persönliche Innenräume aber auch allgemeine Denkräume entstehen lassen.
Fundstücke reihen sich an Erbstücke und zeigen Schultes Sammlerinnenleidenschaft und ihren Wunsch, mit der künstlerischen Transformation eine Art Weiterleben/Unsterblichkeit der Inhalte und des jeweiligen Zeitgeschehens zu inszenieren.
Die Arbeit mit analogen und digitalen Medien (Film/Video, Fotografie, Klang, Musik, Kinetik, Handarbeit, Ton, Zeichnung, Sprache und Text) ermöglichen hierbei der Künstlerin eine, mit den künstlerischen Inhalten korrespondierende oder diese kontrastierende Präsentationsform wählen zu können. Die Offenheit gegenüber unterschiedlichen Medien bedeutet für sie, sich intensiv interdisziplinär zu artikulieren.
Der Recyclingcharakter nimmt in Schultes künstlerischer Arbeit einen immer größer werdenden Stellenwert ein, so verwertet sie Teile aus Installationen immer wieder anders, entwickelt für den jeweiligen Ort aus Altem etwas Neues und bedient sich gleichzeitig bei Gegenständen/Werkstücken, die schon im Kreislauf unseres Konsums sind. Die Installationen bestehen so aus verschiedenen Bestandteilen und bilden in ihrer Anordnung ein neues Ganzes. Sie lassen sich jeweils individuell auf den jeweiligen Ort anpassen und für diesen neu kombinieren.
Joanna Schulte zeigt ihre Arbeiten in zahlreichen überregionalen Einzel- und Gruppenausstellungen und wurde bereits mehrfach für ihr Werk ausgezeichnet, z.b. mit dem Tisa-von-der-Schulenburg-Preis. Werke von Joanna Schulte sind in öffentlichen Sammlungen zu finden, u.a. im Sprengel Museum Hannover, Städtische Kunstsammlungen Salzgitter, Kunstsammlung Region Hannover, Kunstsammlungen Akademie der Künste Berlin und dem Kunstmuseum Bonn.
1969 geb. in Osnabrück
1992–1995 Studium Kunst, Geschichte, Universität Osnabrück
1995–2001 Studium Bildende Kunst, Hochschule Hannover
2001 Meisterschülerin von Prof. Ulrich Eller
Stipendien und Preise (Auswahl)
2023 Puls, Artist in Residence, Künstlergut Prösitz, Sachsen
2022 Neustart Kultur, Stiftung Kunstfonds, Bonn
Aufenthaltsstipendium Kunstverein Röderhof, Sachsen- Anhalt
2021 Neustart Kultur, Stiftung Kulturwerk der VG Bildkunst
2019 Aufenthaltsstipendium Global Forest, St. Georgen im Schwarzwald
2013 KWW Stipendium der Stiftung Künstlerdorf Schöppingen
Kulturpreis der evangelischen Landeskirche Hannover
2012 Aufenthaltsstipendium des Landes Brandenburg, Künstlerhaus Schloss Wiepersdorf
Aufenthaltsstipendium, Künstlergut Prösitz
2011 Jahresstipendium des Landes Niedersachsen
Aufenthaltsstipendium Künstlerhäuser Worpswede
2010 Tisa von der Schulenburg-Preis
2008 5. Marler Video-Installations-Preis
2002 4. Internationaler Kunstpreis, Kunstverein Hürth
2024 Carpet Crawlers – you`ve got to get in to get out, Städtische Galerie KUBUS, Hannover
Let’s take off, Flat 1, Wien
OPEN FORM. FLUID TRANSGRESSION, Künstlerhaus Sootbörn, Hamburg
im Grün, Gallerygnaegy, Dannenberg
2023 Party Party Party oder der Fluch der Repetition… , Immanence, Paris
Der romantische Blick #1, Forum S25, Hannover
Paximat und was dann folgte, Marktkirche Hannover (E)
Von Lohn und Brot, Erinnerung der Arbeit, Städtische Kunstsammlungen, Salzgitter
2022 When we have shuffled off this moral coil, Udstillingsstedet Sydhavn Station, Kopenhagen
What comes mex, 30 Jahre Krach? Künstlerhaus Dortmund
10+2 GESTERN – HEUTE – MORGEN, Kunstverein Linz am Rhein (Kat.)
Reflexionen, Städtische Galerie KUBUS, Hannover
Sweet Home, Marburger Kunstverein, Marburg (Kat.)
2021 89. Herbstausstellung, Kunstverein Hannover (Kat.)
Habitate, Salon Salder, Städtische Kunstsammlung Salzgitter (Kat.)
Hin und her ist nicht vor und zurück, Kunstraum Elsa, Bielefeld (E)
Refugium, Stiftung Edelhof Ricklingen, Hannover
2020 Neues aus hannoverschen Ateliers, Städtische Galerie KUBUS, Hannover
Zurück – shikyu mit NOMDEPLUM, MOTO MOTO, Arao, Japan
Schön, dass es schön war, Schloss Landestrost, Neustadt am Rübenberge (E)
2019 Gegebenenfalls und dazwischen ein ungleiches Eben, Kunstverein Nürtingen (E) (Kat.)
Animal Turn, Syker Vorwerk, Zentrum für zeitgenössische Kunst, Syke (Kat.)
Moral Crime, mit Heike Schötker, Städtische Galerie Lehrte (E)
coming up-going down, eine Form laufen, Kunstverein Wolfenbüttel (E) (Kat.)
2018 Habitat. Vom Sich-Einrichten in der Welt, Kunstverein Landau Villa Streccius
Marler Medienkunst-Preise 2018, Skulpturenmsueum Glaskasten Marl (Kat.)
THINGS, Tamara Projects, London
Stereo Twice, Raum für Freunde, Kunstverein Wolfsburg (E)
Kunstgespräch mit Gilta Jansen (Kuratorin) am 29.05. und am 28.06., jeweils um 14 Uhr.
Die KUNSTkammer ist die Galerie des Westwendischen Kunstvereins
Hahnenberger Str. 35 – 37 29471 Gartow
Öffnungszeiten Freitag 16 – 18 Uhr Samstag / Sonntag 14 – 17 Uhr
und zusätzlich während der Kulturellen Landpartie (29. Mai bis 9. Juni)
von 11- 18 Uhr
Gefördert durch:





